Der US-Bezirksrichter, der das Urteil gegen Terraform Labs-Gründer Do Kwon wegen Anlegerbetrugs verkünden wird, hat vor der für Donnerstag angesetzten Anhörung Antworten auf eine Reihe von Fragen gefordert, wie Gerichtsdokumente zeigen.

Paul A. Engelmayer, Richter für den südlichen Bezirk von New York, stellte sechs Fragen, darunter ob Kwons Opfer bei der Urteilsverkündung zu Wort kommen werden und ob er eine Haftstrafe vermeiden könnte, falls er nach Südkorea überstellt wird, wo weitere Anklagen gegen ihn vorliegen. Der Richter forderte beide Seiten auf, bis zum 10. Dezember auf seine Fragen zu antworten.

Der Zusammenbruch von Terraform, das auf seinem Höhepunkt einen Marktwert von über 50 Milliarden Dollar erreichte, war ein entscheidender Moment für den Abschwung des Kryptomarktes im Jahr 2022.

"Angenommen, Herr Kwon wird in ausländische Obhut überstellt, um die zweite Hälfte seiner Strafe zu verbüßen, welche Zusicherung hätten die Vereinigten Staaten, dass er nicht vor Ablauf der von diesem Gericht verhängten Haftstrafe freigelassen wird?", fragte der Richter. Er fragte auch, ob Kwons Opfer "Interesse daran geäußert haben, bei der Urteilsverkündung gehört zu werden?"

Die US-Bundesstaatsanwälte fordern eine 12-jährige Haftstrafe für Kwon; sein Verteidigungsteam beantragte eine Strafe von fünf Jahren.

Engelmayer bat auch um Klarstellung, ob Kwon eine Anrechnung für die etwa 17 Monate in montenegrinischer Haft erhalten sollte, welchen spezifischen strafrechtlichen Risiken er in Südkorea noch ausgesetzt ist, wie ein möglicher Opferentschädigungsprozess funktionieren würde und ob er für bundesstaatliche Strafminderungsgutschriften in Frage kommt oder überhaupt unter Bewährungsaufsicht gestellt werden sollte.